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Blogparade: Der wichtigste Ort der Welt

10 Aug

Der Bausparfuchs hat gerufen – und wer da in der Nähe von Schwäbisch Hall wohnt und dem Fuchs auch schon ein paar Scheine anvertraut hat, der fühlt sich gerufen zu antworten.

„Was macht Dein Zuhause zum wichtigsten Ort der Welt?“ Die Frage erscheint mir ungewöhnlich und zugleich schwierig. Wir nehmen doch gar nicht wahr, wie wichtig unser Zuhause ist, bis wir es verlassen oder mit dem Gedanken spielen, es zu ändern. Und das bedeutet dann meist einen massiven Umbruch für das Leben.

Unser Zuhause ist ein wichtiger, aber auch ein unauffälliger Teil unseres Lebens. Für uns, die wir es jeden Tag sehen und erleben, die wir darin sein können, wie wir nunmal sind, ohne eine Rolle vorzuspielen, die darin nichts Neues entdecken können (es sei denn, wir müssen das Sofa austauschen, weil die Katze es terminiert hat). Zuhause ist Vertrautheit – der Ort, an dem ich die Lichtschalter im Dunkeln finden kann.

Gestrandet im Nirgendwo – Heimatsehnsucht

Deswegen wird Zuhause dann wertvoll und wichtig, wenn man weit weg ist. Also so gegen Ende des Urlaubs oder wenn man geschäftlich unterwegs ist. Klingt akademisch?

Na, dann machen Sie mal eine Zugfahrt nach Berlin. Aber vor allem: Versuchen Sie mit der letzten Verbindung wieder zurückzukommen. Besonders wenn Ihr Zug in Nürnberg 20 Minuten Verspätung hat und der Anschlusszug nach Schwäbisch Hall weg ist. Und wenn Ihnen die Bahn ein Taxiticket ausstellt, das Sie in Ansbach einlösen dürfen. Und wenn die freundlichen Ansbacher Taxifahrer sich weigern, Sie nach Schwäbisch Hall zu fahren. Und wenn kein Hotel mehr aufmacht und Sie keinen Mietwagen mehr bekommen. Und wenn Sie auf hölzernen Wand-Klappstühlen im Vorraum der Polizei übernachten – bei null Grad Celsius. Können Sie spüren, wie wertvoll Zuhause auf einmal ist? Und wie dankbar Sie sind, wenn Sie am nächsten Morgen ins Bett sinken dürfen? 😉

Die weite Welt? Kann mir gestohlen bleiben 😉

Zuhause ist nichts für Entdecker und Eroberer. Es ist für Ankommer und Bleiber. Es ist für Auftanker und Resümierer. Es ist für Träumer und Wohlfühler. Es ist für diejenigen, die die Besitzer der Spinnennetze in den Ecken morgens mit Namen begrüßen und den Spatzen-Untermietern die Frühstückskrümel kredenzen.

Und es ist natürlich auch der Ort, der unser Selbst widerspiegelt wie kein zweiter, da kommt auch kein Facebook-Profil mit: Wo die Kontoauszüge auf dem Tisch rumliegen, die Ideen und Erinnerungen in Schubladen verstaut sind, die unerledigten Arbeiten im Garten warten und CD-Ständer, Bücherregal und Fotoalben Geschichten von den Lebensjahren erzählen.

Der Ort für Begegnung

Zuhause ist der Ort, an dem wir gastfrei und einladend sein dürfen. Wo Gäste neue Gedanken wie Geschenke hineintragen. Und vielleicht auch wieder bereichert gehen. Wo wir Zeit miteinander verbringen, miteinander reden, trinken und essen können, ohne unter der Diktatur der ausgewählten „Hintergrundmusik“ zu stehen. Wo wir Fußballspiele, Geburtstagsfeiern, Spieleabende, Brombeerernte, Grillfiaskos erleben und wo bei einem Glas Wein die Zeit manchmal stehen bleibt.

Und wenn Ihnen das nicht wichtig genug ist, dann frage ich: Welche Toilette suchen Sie am liebsten auf?
😉
Ihr/ Euer
Martin/ Reti

 
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Verfasst von - 10. August 2012 in Uncategorized

 

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