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Social Media: Die Lehre des Vanillekipferls

An Weihnachten wird gebacken – und da müssen auch wir Männer manchmal selber ran, beispielsweise, wenn es um Vanillekipferl geht. Zumindest bei uns daheim 😉 Aber jeder, der schon mal Vanillekipferl gemacht hat, weiß, dass nicht die Anfertigung des Teigs das Zeitraubende ist, sondern das Formen. Und da wir ja alle auf der Suche nach Effizienz sind, kam das Kaufland-Angebot nach einer Vanillekipferl-Backform genau richtig. Sonderangebot: 9,99 €!

Als ich dann vor dem Regal stand, war ich doch verblüfft: Preis: 13,99 €. „Naja,“ dachte ich mir, „ich bin halt doch ein alter Mann – habe mir das bestimmt nicht richtig gemerkt“, kaufte – weil ich ja schon mal da war, flugs ein paar andere Sachen, die ich eigentlich nicht brauchte und begab mich zur Kasse. Und da beginnt meine Social Media-Geschichte …

Ich hatte schon gezahlt, nahm meine Siebensachen unter den Arm und da fragte die Kassiererin: „War alles in Ordnung?“ Eigentlich wollte ich schnell nach Hause; entschied mich aber dann doch anzumerken: „Ich wollte eigentlich so ´ne Vanillekipferl-Backform kaufen, aber die war mir zu teuer …“

„Ja, wieso denn das?“
„Ich meine, im Prospekt wäre was von 9,99 € gestanden, am Regal stand 13,99 €“ (Anm. des Autors: Obwohl der Prospekt meinte, das Teil sei von 11,99 € reduziert ;-))
„Oh, lassen Sie uns mal schauen. Sie müssen natürlich nur den Preis im Prospekt bezahlen. Selbst wenn das an der Kasse noch nicht einprogrammiert ist, bekommen Sie das zuviel gezahlte Geld an der Information zurück.“

Das ließ sich hören – wir blätterten gemeinsam den Prospekt durch, den sie griffbereit hatte (!), und fanden alles, wie der alte Mann gesagt hatte. Resultat: „Lassen Sie Ihre Sachen ruhig hier liegen, ich pass drauf auf“. Ich flitzte also los, kehrte mit Backform zurück, bezahlte 9,99 € – und verließ das Geschäft mit dem Eindruck, ernst genommen worden zu sein.

Immer noch kein Social Media? Nun gut, dann stelle ich den Bezug auf die Schnelle noch hier her:
Ich leite ein paar Regeln für erfolgreiches Social Media aus dieser Geschichte ab:

  • Unternehmen dürfen Fehler machen, müssen aber bereit sein, diese einzugestehen
  • Wenn man den Kundendialog sucht, wird man auf solche Fehler hingewiesen (Nachfragen erlaubt!)
  • Das Unternehmen muss bereit sein zuzuhören (Antworten aushalten!)
  • Mitarbeiter im Dialog müssen auskunftsfähig sein (Prospekt vorhalten ;-))
  • Das bietet Verbesserungspotenzial (Fehler ausräumen!)
  • … und resultiert bisweilen sogar in mehr Umsatz
  • … sowie möglich einer besseren Kundenbeziehung, Wiederempfehlung oder Blogschreibe 😉

Am schönsten wäre es natürlich gewesen, ich hätte noch ein Dankeschön oder einen Gutschein bekommen – aber lassen wir einfach mal die Sterne am Himmel 😉

Viel Spaß beim Wochenend-Einkauf und einen gesegneten zweiten Advent – ich muss in die Küche 😉

Ihr/Euer
Martin Reti

p.s.: Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man so eine Form wirklich braucht – aber was machen wir nicht alles in Social Media, das wir nicht wirklich brauchen 😉

 
2 Kommentare

Verfasst von - 3. Dezember 2011 in Social Media

 

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